Messe der kurzen Wege

Berufswahlmesse der kurzen Wege an der Mittelschule in Gochsheim

Über berufliche Möglichkeiten konnten sich die Schüler der Mittelschule Gochsheim bei einer Berufswahlmesse direkt in der Schule vor Ort informieren. Die kommissarische Schulleiterin, Konrektorin Sandra Boy, die Lehrer Yvonne Zeidler und Rüdiger Thees hatten 13 Ausbildungsbetriebe aus der näheren Umgebung gewonnen, die sich und die von ihnen angebotenen Berufe vorstellten. Rund 150 Schüler und Schülerinnen nutzten die Gelegenheit zur Kontaktaufnahme.

"Wir haben unserer Berufswahlmesse aus zwei Gründen den Namen Messe der kurzen Wege gegeben", erklärt Organisatorin Yvonne Zeidler. "Zum einen nehmen daran ausschließlich Betriebe aus der näheren Umgebung teil, zu denen also der Weg zwischen Heimatort und Betrieb kurz ist. Zum anderen wollen wir mit unserer Messe den Kontakt zwischen unseren Schülern und den Betrieben auf kurzem Weg ermöglichen. Eine Ausbildung bei einem Betrieb in der Nähe des Heimatortes bietet für alle Beteiligten Vorteile".

 

 

3100 Arbeitsplätze in der Gemeinde

Vertreten waren die Bauunternehmen Riedel und Glöckle, die Logistikunternehmen Geis und Pabst, die Fahrzeugfirmen Beständig und Schuster, Fensterbau Finstral, die Carereer-Berufsfachschule für Pflege, das Zahnstudio Häfner, das Leopoldina-Krankenhaus, die Mainbogenpraxis und die Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung Maria Theresia. ZF musste kurzfristig absagen.

Nach der Begrüßung durch Konrektorin Sandra Boy und Bürgermeister Manuel Kneuer nutzten die Jugendlichen die Informationsstände, um sich über die Berufe, Unternehmen, Praktikumsplätze und notwendige Qualifikationen kundig zu machen. Der Bürgermeister überraschte mit der Aussage, dass Gochsheimer Unternehmen rund 3100 Arbeitsplätze zu bieten haben.

 

Auf die Frage nach ihrer Erwartungshaltung an den künftigen Beruf nannten die meisten Acht- und Neuntklässler den "Spaßfaktor", gaben dann aber auch detaillierte Auskünfte: M-Schüler Dominik will einen Büroberuf, sein Mitschüler gleichen Namens eher etwas Handwerkliches wie Kfz-Mechatroniker. Pascal aus derselben Klasse ist seit seinem Praktikum vom Landmaschinenmechaniker überzeugt. Regelschüler Felix will nach dem Quali den mittleren Schulabschluss anhängen und Fachkraft für Lagerlogistik bei ZF oder Kfz-Mechatroniker werden. Informationen hat er auch durch seinen Vater bekommen.

 

 

Verdienst ist oft Nebensache

Bei den Ständen für die Sozialberufe trifft man bevorzugt auf Schülerinnen, wobei sie manche noch recht unentschlossen äußern. Seltsamerweise geben viele an, der Verdienst sei Nebensache, auch die Wohnortnähe von Betrieb und Berufsschule sei nicht so wichtig. Samuel und Madin aus den beiden M-Klassen der 9. Jahrgangsstufe interessieren sich nicht nur wegen der imposanten Technik des vor der Schule geparkten Papst-Trucks für den Beruf des Berufskraftfahrers. Sie haben gehört, dass das Unternehmen 800 Arbeitsplätze und 80 Ausbildungsplätze bietet.

 

Pola und Stefanie hoffen auf nette Arbeitskollegen und würden einen Ausbildungsplatz in Wohnortnähe bevorzugen. Wichtig sind ihnen, ebenso wie Anna-Lena, nette Arbeitskollegen und gute Übernahmechancen.

 

Reges Treiben herrscht am Stand von Logistik Geis, nicht nur wegen der verteilten poppigen Sonnenbrillen. Viele Fragen werden gestellt und die Firmenvertreter freuen sich über das große Interesse. Die Jugendlichen hören gerne, dass die meisten Auszubildenden in ein Arbeitsverhältnis übernommen werden. Wer sich interessiert und engagiert zeigt, bekommt eine Praktikums- oder Ausbildungsstelle, sagen vor allem die Handwerksbetriebe. Wir nehmen so viele Auszubildende wie wir kriegen können, gilt vor allem im Baugewerbe. Für die großen Baufirmen gilt: In den handwerklichen Berufen gibt es keine Obergrenze. Und: Wir haben den Wunsch, dass diejenigen, die wir ausbilden, auch im Betrieb bleiben.

 

 

Mehr Plätze als Auszubildende

Fahrzeugbau Schuster bestätigt, dass die Suche nach geeigneten Auszubildenden sehr schwierig ist. In den zurückliegenden beiden Jahren konnten statt wie üblich jährlich drei Azubis jeweils nur einer ausgebildet werden.

 

Am Ende äußern sich das Organisationsteam der Schule, die beteiligten Firmen, Jugendliche und begleitende Eltern sehr angetan von dem Angebot der "Messe der kurzen Wege".